„Elter“ statt „Mutter“

EU-Bürokraten wollen unsere Sprache verschandeln

von Stefan Ernst (BILD ONLINE, 02.09.2010)

Der Europarat will den Kampf gegen die Diskriminierung von Frauen verschärfen – und empfiehlt den Mitgliedsstaaten die Verwendung „nicht sexistischer Sprache“! Sogar das Wort „Mutter“ gilt manchen Europa-Bürokraten als problematisches Klischee!

Unter anderem sei die Darstellung von „Frauen zu Hause“ ein traditionelles Rollenbild, das die Gleichstellung der Geschlechter hemme, heißt es in einer Resolution der Parlamentarischen Versammlung des Rates.

Ursprünglich hatte die sozialistische Schweizer Nationalrätin Doris Stump sogar wörtlich gefordert, dass Frauen nicht mehr „als passive und minderwertige Wesen, Mütter oder Sexualobjekte“ dargestellt werden sollen.

Der Rat empfiehlt den 47 Mitgliedsstaaten jetzt, die Verwendung „nicht-sexistischer Sprache“ in den Behörden voran zu treiben.

Die Schweizer Hauptstadt Bern gilt als besonders fortschrittlich, setzt die grundsätzliche Bevorzugung „geschlechtsabstrakter Personenbezeichnungen” wie „Elternteil” oder (seltener) „Elter“ statt „Vater” und „Mutter” schon um.

Und die Bundeskanzlei empfiehlt den Beamten des Alpenstaats im Leitfaden „Geschlechtergerechte Sprache” zahlreiche weitere neutralisierte Begriffe:

- Statt „Anfängerkurs” soll es „Grundkurs” oder „Einstiegskurs” heißen.
- Der „Besucherparkplatz” wird zum „Gästeparkplatz”.
- „Buchhalterdiplom”? Nein, besser „Buchhaltungsdiplom”!
- „Fußgängerzone” = „Flanierzone”.
- „Führerausweis” (also „Führerschein”) = „Fahrausweis”
- „Kaminfegerdienst” = „Kaminfegedienst”
- „Lehrerzimmer” = „Pausenraum“
- „leserfreundlich” = „lesefreundlich”
- „Mannschaft” = „Team” oder „Gruppe”.
- „Mitarbeitergespräch”? Lieber „Beurteilungsgespräch”.
- „Patientenzimmer” = „Behandlungszimmer”

Solange wir sonst keine Sorgen haben...


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