DIE NEUEN INSELN DER GLÜCKSELIGEN
VON DEN KANAREN BIS LAMPEDUSA
NEUE REISEWEGE NACH EUROPA
*********************************
"Niemand ist eine Insel (...) Jeder Mensch gehört
zu einem Kontinent (...) Mit jedem Klumpen, den
der Ozean fort spült, wird Europa weniger (...)
Und darum frag nie, für wen die Totenglocke
läutet - sie läutet für Dich!" (John Donne)
"Denn wer seine Augen nicht braucht um zu sehen
der wird sie brauchen um zu weinen" (Jean Paul)
****************************
EIN KAPITEL AUS DIKIGOROS' WEBSEITE
REISEN DURCH DIE VERGANGENHEIT
GESCHICHTEN AUS DER GESCHICHTE
Als Dikigoros - den man damals noch Tarzan nannte - zur Schule ging, dachte noch niemand an Pisa. Das heißt doch, man dachte schon an Pisa, aber nicht im Zusammenhang mit "unfähigen Lehrern" und "faulen Schülern", die als Ausreden dafür herhalten müssen, daß sich für die von den Kultus-Ministerien vorgegebenen unmöglichen Leerstoffe, die fast nur noch aus Verblödung und Vergangenheits-Bewältigung bestehen, beim besten Willen niemand interessieren kann. Nein, man dachte vielmehr an die gleichnamige Stadt mit dem "schiefen Turm" und andere Reiseziele in Italien oder sonstwo in Europa; und man wollte noch etwas lernen, denn man begriff es als Privileg gegenüber denjenigen, die diese Möglichkeit nicht hatten. Nicht, daß damals alle Unterrichtsinhalte das Gelbe vom Ei gewesen wären... Tarzan machte da schon gewisse Unterschiede: Rechnen, Fremdsprachen und Erdkunde, das war wichtig, wenn man später mal mit schmalem Geldbeutel die Welt bereisen wollte; aber höhere Mathematik, tote Sprachen und Meteorologie (daraus bestand zu Beginn der Oberstufe der Geografie-Unterricht) interessierte ihn nicht die Bohne. Also waren Lernkapazitäten bei ihm frei; da traf es sich gut, daß an seiner Schule nachmittags "zusätzliche Unterrichtsveranstaltungen" angeboten wurden. Eine davon war Italienisch, und da Angebot bekanntlich Nachfrage erzeugt, griff Tarzan - ein großer Liebhaber italienischer Küche und italienischer Musik - gerne zu. Es fiel ihm leicht - nicht, weil er zuvor sechs Jahre Latein-Unterricht genossen hatte, sondern obwohl er in diesen sechs Jahren nie über eine "4-" hinaus gekommen war. Aber es macht halt einen Unterschied, ob man in einer Sprache reden und singen kann, oder aber nur lesen, dazu noch solche Langweiler wie Caesars "Bellum Gallicum"... Nach ein paar Monaten schrieb Tarzan seine erste "2" in Latein, ein halbes Jahr später seine erste "1"; am Ende jenes 7. Jahres, der "Obersecunda", gab er Latein ab, und auf dem Abiturzeugnis wurde ihm zwei Jahre später das "Große Latinum" mit der Note "sehr gut" bescheinigt, obwohl er bis zuletzt keinen deutschen Satz fehlerfrei ins Lateinische hätte übersetzen können - aber die letzten Klassenarbeiten bestanden nur noch aus Übersetzungen lateinischer Texte ins Deutsche, und die verstand er dank seiner Italienisch-Kenntnisse problemlos.
Irgendwann gewinnt Tarzan mangels Konkurrenz auch mal den Schüler-Wettbewerb Italienisch. Für den (Buch-)Preis hat sich die Italienische Botschaft nicht gerade in größere Unkosten gestürzt: "Il Gattopardo [Der Leopard]" von Tomasi di Lampedusa, Italiens meist verkaufter historischer Roman des 20. Jahrhunderts, in einer preiswerten Ausgabe von Feltrinelli, zu 1.200 Lire (damals gut 7.- DM). Das Buch handelt vom Untergang einer italienischen Familie, ja eigentlich einer ganzen Gesellschaftsschicht, den so oft als "Feudalherren" verschrienen "Großgrundbesitzern", im Ansturm der Massen, die sich auf Liberalismus, Demokratismus und Sozialismus beriefen - aber im Grunde genommen um keinen Deut besser waren als das, was vorher war und von ihnen zerstört wurde. Der Grund war wohl, daß jene Untergehenden die Zeichen der Zeit nicht erkannten und blind waren für die Gefahren, die ihrer heilen Welt des Wohlstands drohten, sich deshalb nicht rechtzeitig zur Wehr setzten, sondern weiter nach überkommenen Ideen von "Hilfsbereitschaft" und "Ritterlichkeit" handelten und schließlich von den Ereignissen überrollt wurden. Die Einzelheiten sind Dikigoros entfallen, denn er hat das Buch nicht wegen des Inhalts gelesen, sondern mit Hilfe eines Wörterbuchs "durchgearbeitet", um seine Sprachkenntnisse zu vervollkommnen - nach sechs Wochen schließt er es mit dem schönen Gefühl, Italienisch gelernt zu haben: "Ho finito [ich habe fertig]", hätte er sagen können, wenn er diesen Spruch denn schon gekannt hätte (der auf Italienisch völlig korrekt ist - es ist doch nicht gemeint, daß jemand fertig ist, sondern daß er etwas fertig bekommen hat, das Italienische ist da logischer als das Deutsche :-). Nur das Schlußkapitel hat sich ihm irgendwie eingeprägt, genauer gesagt die Passage, in der Tomasi die inneren Gefühle eines Menschen beim Sterben beschreibt - nicht beim "Heldentod" auf dem Schlachtfeld, wie es so viele andere vor und nach ihm getan haben, sondern beim Alterstod im Bett; und je älter Dikigoros wird, und je mehr Freunde, Verwandte und Bekannte um ihn herum weg sterben (auch längst schon sein alter Italienisch-Lehrer), desto öfter denkt an jene Zeilen. (Dagegen denkt er - noch - nicht daran, wie es sich anfühlen könnte, wenn nicht nur eine einzelne Person stirbt, sondern ein ganzes Volk oder eine ganze Rasse, aber das ist ja eigentlich auch gar nicht vergleichbar, denn das eine ist ein natürlicher Vorgang, das andere hingegen ein völlig un-natürlicher.)
Viele Jahre später, im verregneten Sommer des Jahres 1980, macht Dikigoros eine Reise, über die er nie im Web berichtet hat, (warum nicht, darüber schreibt er an anderer Stelle), auf den Spuren der Normannen, vom Nordkap bis Sizilien. Genau genommen fährt er sogar über Sizilien hinaus, zu einem Inselchen auf halbem Weg zur Küste Tunesiens. Das ist ziemlich umständlich, denn es gibt noch keinen Flughafen, sondern nur eine Fähre, von Agrigento aus. Warum er dort hin fährt, weiß er selber nicht recht, doch, schon, es ist ja die Insel, nach der Tomasi di Lampedusa benannt ist. Aber es lohnt sich nicht, wie er bald feststellt, und so fährt er wieder zurück nach Sizilien, besucht den "Palazzo Butera" in Palermo, wo Tomasi lebte, seit der "Palazzo Lampedusa" im April 1943 einem Terror-Bombardement der USAF zum Opfer gefallen war. Das mag schade sein; aber er denkt nur daran, daß jede amerikanische Bombe, die in jenen Tagen auf Gebäude in Sizilien gefallen ist - übrigens nicht nur auf jenen Palast in Palermo, sondern z.B. auch auf die einst berühmte Kathedrale von Catania -, nicht auf deutsche Soldaten in Sizilien gefallen ist - zu denen auch sein Vater zählte, dem jener schöne Palast also vielleicht das Leben gerettet hat. "Sizilien - wessen Sieg?" fragt ein Titel aus der Serie "Ballentines illustrierte Geschichte des Zweiten Weltkriegs". Tja, für wen haben die G.I.s damals Sizilien, Italien und Europa erobert? Für wen hatten sie in den Jahrhunderten zuvor Amerika erobert? Nein, wofür sie diese beiden Kontinente erobert haben, ist nicht die Frage - die wäre ja leicht zu beantworten: für die Befreiung von den bösen Nazis bzw. von den bösen Indianern, das ist doch klar, jedenfalls jedem politisch-korrekt denkenden Gutmenschen. Aber wer wird letzten Endes davon profitieren, daß Amerika und Europa von ihnen "befreit" worden sind, d.h. wer wird an die Stelle der zu diesem hehren Zweck getöteten 50 Millionen Menschen treten? (Nein, liebe Gutmenschen, Ihr braucht Dikigoros nicht zu mailen, er hat die knapp 50.000 Deutschen und Polen, die im September 1939 gefallen sind, nicht vergessen; aber es hat nichts mit unzulässiger "Relativierung" zu tun, wenn man ganz nüchtern und sachlich feststellt, daß der Krieg, den die Kirchügel und Rosenfeld daraufhin entfesselten, rund tausendmal so viele Opfer gefordert hat - darunter dem Vernehmen nach auch sechs Millionen ihrer Glaubensbrüder, denen sonst wohl nicht viel mehr widerfahren wäre als eine mehr oder weniger freiwillige Auswanderung nach Palästina.) Auf der einen Seite des Atlantiks die Nachkommen der einst aus Afrika importierten Negersklaven, das zeichnet sich jetzt schon ab; aber auf der anderen...? Dikigoros verdrängt die Frage - die ohnehin anders gemeint war, nämlich strikt militärisch-taktisch -, trinkt noch eine Birra in der "Trattoria al Gattopardo", dann reist er wieder ab.
Wieder viele Jahre später. Ein saukaltes Frühjahr macht eine ordentliche Vorbereitung auf die Leichtathletik-Saison in Mitteleuropa praktisch unmöglich. Dikigoros zerbricht sich den Kopf, wohin man die verlegen könnte, da flattert ihm just der Werbeprospekt eines Reiseveranstalters ins Haus: Auf Lanzarote gibt es alle Sporteinrichtungen für ein professionelles Training; alles, was Rang und Namen hat, bis hin zu diversen Olympioniken, trifft sich dort... "Ausgerechnet Lanzarote," mault Frau Dikigoros, "die häßlichste aller Kanarischen Inseln, mit der dunklen Vulkanasche... Fahren wir doch lieber nach Gran Canaria oder Fuerteventura!" - "Und wo soll ich da trainieren?" - "Am Strand, da haste auch viel mehr Platz als im Club La Santa, da müssen unbekannte Seniorensportler wie du nämlich bestimmt zurück stehen, wenn die großen Cracks die Anlagen zu benutzen wünschen, und außerdem ist dort doch alles ziemlich spartanisch für den Preis." Dikigoros verkneift sich den Hinweis, daß das ja gerade der Sinn der Übung sei und fährt mit seiner Frau nach Fuerteventura. Der gefällt es dort sehr gut; aber für ihn ist das Laufen am Strand nicht das richtige. Das mag gut sein für Langstreckler, aber nicht für 400- und 800-m-Läufer; außerdem verführt das nahe Wasser immer wieder zum Schwimmen, was die falschen Muskeln trainiert; das wiederum macht, zusammen mit der frischen Seeluft, ungeheuren Appetit, und das Büffet ist ja sooo lecker... Kurzum, es wird eine äußerst mittelprächtige Saisonvorbereitung, und eine ebenso mittelprächtige Saison - nie zuvor oder danach hat Dikigoros so viele undankbare 4. Plätze belegt...
Ein Vierteljahrhundert ist vergangen, seit Dikigoros in Lampedusa war. Er hat die Welt gesehen und sucht nicht mehr vordringlich nach neuen Reisezielen; er fragt sich vielmehr, welche Orte es wert sein mögen, sie noch einmal zu besuchen. "Immer wieder Indien," sagt seine Frau, "hängt dir das nicht langsam zum Hals heraus? Diese Strapazen - warum willst du dir das noch antun? Was suchst du dort eigentlich? Schangrila, die Insel der Glückseligen?" - "Shangrī-lā liegt nicht in Indien, sondern irgendwo in der Äußeren Mongolei oder in Tibbät, und darauf kann ich gut verzichten; aber nach Bhūtān würde ich doch gerne mal reisen, so lange es noch indisch geprägt ist, d.h. bevor sich der chinesische Drache auch dieses 'sein' Land unter den Nagel reißt." (Bhūtān heißt in der Landessprache "Dru[k] Yü[l]" - Drachenland, Anm. Dikigoros.) - "Papperlapapp. Du bist allmählich alt genug, dich mit mir an den Strand zu legen und dir die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen, aber nicht an der kalten Nord- oder Ostsee, sondern irgendwo, wo es schön warm ist, am Mittelmeer..." - "Die griechischen Inseln, die sich lohnen, haben wir doch inzwischen alle durch, und in die Türkei fahre ich nicht noch einmal, aller schlechten Dinge sind drei, außerdem sind mir da inzwischen zu viele Deutsche, und zwar von der Sorte, die ich besonders gut ab kann, Balearen dto." - "Und wenn wir nochmal auf die Kanarischen Inseln fahren? Das war doch traumhaft dort, und der Andrang deutscher Touristen soll in letzter Zeit deutlich nachgelassen haben, Sonderangebote über Sonderangebote!" Hm... Dikigoros kennt viele Ecken, die mal traumhaft waren, aber inzwischen allenfalls noch "albtraumhaft" genannt werden können, von A wie Acapulco bis Z wie Zuidafrika, von Jamaika in Westindien - wo man sogar einen Fluß, der zur berühmten Montigo Bay fließt, "Lethe river" getauft hat - bis Bali in Ostindien, vom südlichen Thailand bis zur südindischen Insel Ceylon, pardon Shrī Lankā, das sie einst "Serend[v]ip[a] (Insel der Seligen)" nannten, und so fragt er zurück: "Ist das nicht verdächtig? Die Preise sinken, und trotzdem geht die Nachfrage zurück. Woran mag das liegen?"
[Exkurs. Anders als im Falle von "Serendvip", beruht der Ausdruck "Insel der Seligen" für jenen mythischen Ort, den die alten Griechen "Älýsion Pedíon" nannten, auf einer Fehlübersetzung, denn "Pedíon" ist eigentlich keine Insel, sondern ein Feld (weshalb die französische Übersetzung, "Champs-Élysées", korrekt ist); und dort kam auch längst nicht jeder hin, sondern nur verdiente Krieger, wie ins germanische Walhall oder ins keltische Avalon. Dort gab es die nie versiegende Quelle der Läthä, aus der Honigmet sprudelte, nach dessen Genuß man alle Sorgen aus seinem früheren Leben vergaß. Die alten Römer verstanden unter "Elysium" eine Rosen-Insel im Antlantischen Ozean mit immer frühlingshaft mildem Klima - also vielleicht eine der Kanarischen Inseln, wie einige meinen? Auch dort sprudelt der allein selig machende Alkohol ja, wie jeder Tourist weiß, aus nie versiegenden Quellen, so daß man sich rund um die Uhr bis zur Besinnungslosigkeit besaufen kann. Exkurs Ende.]
Während Dikigoros und seine Frau solche Fragen wälzen, suchen auch anderswo auf der Erde, vor allem auf deren Südhälfte, Leute nach attraktiven Reisezielen und neuen Wegen dorthin. Jene Leute wollen allerdings nicht nur für ein paar Wochen Urlaub machen und dabei ihr sauer verdientes Geld ausgeben, sondern sich vielmehr für den Rest ihres Lebens in die Hängematte legen, die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und von anderer Leute Geld leben. So viele Reiseziele diese Art gibt es ja nicht zur Auswahl - eigentlich kommt dafür nur ein Kontinent ernsthaft in Frage: Europa. Warum auch nicht? Haben sie nicht ein moralisches Recht darauf? Die Europäer sind doch schuld daran, daß in Afrika Krieg, Hungersnöte und Seuchen herrschen, weil sie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihre einstigen Kolonien in die "Unabhängigkeit" entlassen, d.h. sie der Gewalt korrupter Negerhäuptlinge ausgeliefert haben, wohl wissend, wohin das führen mußte. Warum sie das taten? Wohl aus den gleichen Gründen, aus denen ein Jahrhundert zuvor die Amerikaner ihre Sklaven in die persönliche "Freiheit" entlassen hatten: Als Sklavenhalter mußte man seine Leute auch dann noch versorgen, wenn sie nicht mehr arbeits- und ausbeutungsfähig waren, d.h. die Soziallasten mit übernehmen, und das war auf die Dauer lästig, zumal man als Alternative "freie" Arbeitskräfte viel billiger ausbeuten konnte. So ähnlich war es auch in Afrika: Als Kolonialmächtte hätten die Europäer auch die Sozialsysteme der Eingeborenen mit finanzieren müssen; da schien es auf die Dauer viel billiger zu sein, sie statt dessen in die "Unabhängigkeit" zu entlassen und sich von den neuen Machthabern alles, was man eigentlich wollte - Bodenschätze, tropische Früchte usw. - zu billigen Preisen liefern lassen. Dabei konnte man sich sogar noch die Hände in Unschuld waschen, denn man beutete ja nicht mehr selber aus, sondern ließ ausbeuten - und sah weg dabei, sonst hätte man gesehen, daß jene Machthaber nicht im Traum daran dachten, ihren Untertanen von dem Geld, das ihnen die einstigen Kolonialmächte zahlten, ein Sozialsystem zu finanzieren, ganz im Gegenteil: Binnen weniger Jahrzehnte wirtschafteten sie "ihre" Länder derart herunter, daß die Angehörigen ihrer Völker und Stämme nicht mal dann, wenn sie denn arbeitsfähig und -willig gewesen wären (eine Eigenschaft, die unter Schwarzen, besonders unter solchen männlichen Geschlechts, nicht allzu hoch im Kurs steht - ein Mann, der auf sich und seine Ehre hält, wird Krieger; Arbeit, zumal körperliche Arbeit, ist Weibersache und eines echten Mannes unwürdig :-) kein Auskommen mehr fänden. Was liegt da näher, als das Sozialsystem und seine Segnungen, die ihnen durch den Abzug der Europäer und die "Unabhängigkeit" vorenthalten wurde, dort zu suchen, wohin es entfleucht ist? Also, verdiente Krieger, auf nach Europa, zu den nie versiegenden Quellen üppiger Sozialleistungen, die den Konsum von Met und anderen Alkoholika in einem Umfang ermöglicht, daß man alle Sorgen aus seinem früheren Leben vergessen kann!
Nun ist es ja nicht so, daß Dikigoros auf seien früheren Reisen durch Europa noch nie Afrikaner gesehen hätte - ganz im Gegenteil: Vor allen die einstigen Kolonialmächte England und Frankreich waren reich mit ihnen "gesegnet", auch wenn es "Normaltouristen" mit Pflichtbesichtigungs-Programm nicht so deutlich geworden sein mag, daß in vielen kleinen und mittleren Städten Englands allmählich mehr Afrikaner als "eingeborene" Briten lebten. Und in Frankreich traf das sogar auf die Hauptstadt, Groß-Paris zu - aber in die schwarze "Banlieue" fuhr "man" halt nicht, und wenn deren Bewohner mal in die Innenstadt kamen, so man einfach weg. Dikigoros fand das wie gesagt ganz normal, und er verstand auch die gängige Begründung der Immigranten und ihrer Nachkommen: "We are here because you were there [Wir sind hier weil Ihr dort war]!", wenngleich er sie etwas anders betonte, nämlich nicht auf dem "dort", sondern auf dem "wart" und um den Halbsatz ergänzte: "... und nicht mehr dort seid, um uns an den Errungenschaften Eures Sozialstaates teilhaben zu lassen; deshalb müssen wir uns die Stütze jetzt persönlich bei Euch abholen." Das konnte man so sehe, und Dikigoros sah es nicht ohne einen Anflug von Schadenfreude. (Pardon, liebe Leser, die Ihr meint, "Multi-kulti" sei doch gar kein Schaden, sondern vielmehr eine Bereicherung: Wenn Ihr das glaubt, kommt bitte mal heraus aus Eurem Elfenbeinturm und begebt Euch in eines jener Viertel; hinterher können wir weiter diskutieren, wer durch diesen Euren Besuch bereichert worden ist, Ihr oder diejenigen, die Euch ausgeraubt haben :-) Auch andere Läder zahlten den Preis für ihre Fehler und/oder ihren Verrat an den Eingeborenen ihrer Ex-Kolonien: Die Holländer hatten die Molukken im Stich gelassen, die Portugiesen Angola und Mozambique, die Italiener Albanien; nun sollten sie die Opfer - oder was von ihnen übrig war - gefälligst auch bei sich aufnehmen und entschädigen! (Über den Preis, den die US-Amerikaner für die Faulheit und Genußsucht ihrer Vorfahren zahlten und zahlen, die Arbeitssklaven aus Afrika importierten, um nicht selber auf den Plantagen schuften zu müssen, schreibt Dikigoros an anderer Stelle.) Deutschland hatte solche Probleme ja zum Glück nicht, Dank des "Friedens"-Diktats von Versailles, das es anno 1919 all seiner Kolonien "beraubt" hatte. (Oder darf Dikigoros an dieser Stelle mal ganz biestig schreiben: "Deutschland von seinen Kolonien befreit hatte"?) Aber nach und nach sammelten sich immer mehr Afrikaner auch in der BRD, und Dikigoros begann sich ab und an zu fragen, aus welchem Grund, aus welchem Rechtsgrund und mit welchem Recht. Die ersten beide Fragen waren leicht zu beantworten: In der BRD war die Stütze am höchsten, und Dank dem Grundgesetz hatte (und hat noch immer!) jeder der drei Milliarden Erdenbewohner, der daher kam und "Asyl" schrie, einen einklagbaren juristischen Anspruch darauf, jedenfalls für die nächsten zehn Jahre, die ein Asylverfahren durch alle Instanzen im Schnitt dauerte, und auch danach, weil er dann - nach so langer Zeit - aus "humanitären Gründen" nicht mehr abgeschoben werden durfte. Aber mit welchem Recht? Dikigoros hatte diese Frage lange Zeit einfach verdrängt und weg gesehen - wie so viele andere auch -; aber irgendwann ist sie nicht mehr zu übersehen, und mit Verdrängung kommt man auch nicht weiter. Das stellen nun immer mehr Menschen fest, spätestens wenn es an ihren geliebten Urlaub geht. Nicht wahr, wenn man gut abgeschottet in einem vornehmen Viertel oder Vorort wohnt, wo man nie einen leibhaften "Migranten" live zu Gesicht bekommt, dann kann man damit leben, wenn in der Zeitung steht, daß in manchen anderen Stadtteilen kaum noch ein Deutscher lebt und daß in der BRD inzwischen 15 Millionen Personen mit "Migrations-Hintergrund" leben; das nimmt man ebenso blasiert-überheblich - und ebenso hilflos - zur Kenntnis wie einst die "Helden des Untergangs" in Der Leopard ihre Hiobs-Botschaften.
Doch nun erhält man plötzlich äußerst beunruhigende Nachrichten just aus den Orten, wo man demnächst seinen Urlaub verbringen wollte:
Juni 2004 Portugal
London
November 2005 - Paris
Madrid
"Jugendliche"?
Und nun sogar die Kanarischen Inseln?!
etwas anderes als 9/11 - von außen - oder Bali (noch so eine
Insel der Seligen a.D., heute eher eine Inselder Arm-Seligen) - von Innen, aber von Einheimischen gegen Ausländer, nicht umgekehrt!
(...)
Nicht wahr, liebe Leser, das hat eine ganz andere Qualität als das, was man Euch von Zeit zu Zeit an spektakulären Einzelfällen vorsetzt. Wenn eine Handvoll Fremder einreist, um einen Bahnhof oder einen U-Bahnschacht in die Luft zu jagen oder um ein Flugzeug in einen Wolkenkratzer zu steuern, wobei ein paar tausend Leute sterben, dann sind das "Peanuts", denn gegen solche Angriffe von außen kann man sich zur Wehr setzen, sowohl defensiv als auch offensiv - wenn sich die Politiker denn zu letzterem durchringen könnten. (Warum hatten die Amerikaner im Zweiten Weltkrieg Nürberg bis auf die Grundmauern zerstört? Weil sie glaubten, daß es als "Stadt der Reichsparteitage" der NSDAP die Brutstätte des national-sozialistischen Gedankenguts sei, die unbedingt ausgetilgt werden müßte. Das war zwar Blödsinn; aber heute gibt es tatsächlich derartige Brutstätten, z.B. die islamische Universität in Kairo. Eine Atombombe auf jenen Drecks-Moloch, der so vielen muslimischen Terroristen aus aller Welt das "geistige Rüstzeug" vermittelt, und viele Probleme der Menschheit wären gelöst... und Dikigoros wüßte noch ein paar andere lohnende Ziele; aber darüber schreibt er
an anderer Stelle.)
Und wer nur deshalb auf Urlaub fährt, um irgendwo in der "Dritten Welt" die "Sau" raus zu lassen, indem er Puffs und andere Etablissements aufsucht, in die er sich zuhause, wo ihn jemand dabei sehen könnte, nie rein trauen würde, der kann Vorkommnissen wie denen im Oktober 2002 auf Bali am besten dadurch entgegen wirken, daß er nicht mehr hin fliegt und die Indonesier in ihrem eigenen islamischen Saft schmoren läßt. Aber was will man machen, wenn der Feind bereits in Millionen-Stärke im eigenen Lande steht? Atombomben auf die eigenen Städte werfen? Auf London, Paris, Madrid?
(...)
Cui bono? Den Regierenden, denn Untertanen in Angst haben andere Sorgen, als sie zu stürzen, und sie akzeptieren auch leichter einen größeren Oppressions-Apparat - ohne zu merken, daß sich der in erster Linie gegen sie selber richtet - weit davon entfernt, ihnen echten Schutz zu bieten.
(...)
Ihr meint, liebe Linke, das klinge doch alles ziemlich rechts, was Dikigoros hier so daher schreibt? Ihr meint, liebe Rechte, das klinge doch alles ziemlich links, was Dikigoros hier so daher schreibt? Ist es aber nicht - weder noch; es ist lediglich eine ganz nüchterne Beschreibung des vorliegenden Tatbestands.
(...)
Wie gut kennt Dikigoros eigentlich Deutschland noch? Ende der 70er Jahre, als er glaubte, "die Welt gesehen" zu haben, hatte er mal eine Fase, in der er die meisten deutschen Städte, die "man" angeblich gesehen haben mußte, auch einmal bereiste. Er nahm zur Kenntnis, daß sie einander auffallend ähnelten - sie waren halt nach den Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs alle mehr oder weniger ähnlich wieder aufgebaut worden -, daß man jetzt fast überall in den gleichen Supermärkten einkaufen und in den gleichen Restaurant-Ketten essen konnte. Aber das störte ihn gar nicht: Warum sollte man in Hamburg nur Labskaus mit Alsterwasser bekommen, in Franken nur Rostbratwürstel mit Rauchbier, in Bayern nur Schweinshaxen mit Paulaner, im Rheinland nur "Halve Hahn", "Riwwekooche" und Kölsch? (Daß es alles das vielleicht irgendwann einmal nur noch in ausgewählten Spezialitäten-Restaurants zu unerschwinglichen Preisen geben würde, daran dachte er damals noch nicht.) Ausländer? Verslummung? Da fiel ihm nichts besonders auf. Aus den USA wußte er, daß dort die Verslummung in den Innenstädten begann - wer es sich leisten konnte, zog weg in die Vororte -, aber da war in Deutschland noch alles in Ordnung, kein Grund zur Sorge also, aber auch kein Grund, jene immer gleichen Städte weiterhin groß zu bereisen. Anfang der 90er Jahre, nach der "Wieder"-Vereinigung von BRD und DDR, bereiste er das "Beitrittsgebiet" ähnlich intensiv. Dort lag zwar offensichtlich einiges brach, aber das war erstens hausgemacht, und zweitens würde sich das mit Hilfe westlicher Finanzspritzen sicher bald nachhaltig bessern - es wurde ja schon allenthalben fleißig abgerissen, gebuddelt und neu gebaut. Ausländer? Nun ja, die Russen waren zwar noch da, aber hielten sich sehr zurück und würden ja bald abziehen, dto die Kubaner. Vietnam wollte zwar seine "Fijis" nicht zurück nehmen, aber was taten die schon groß? Ach ja, sie standen herum und verkauften geschmuggelte Zigaretten - einzeln -, aber selbst als Nichtraucher war Dikigoros das ziemlich schnuppe, wenn sie nichts schlimmeres anstellten... Und sonst? Sonst "kannte" Dikigoros eigentlich nur die Gerichtsstandorte, genauer gesagt den Weg vom Bahnhof zum Gericht. Zwar machte er es sich zur Regel, denselben zu Fuß zurück zu legen, um auch etwas von der Stadt zu sehen (wenn der Zug nicht gerade mal wieder Verspätung hatte - was leider immer häufiger vorkam - und die Zeit bis zum Verhandlungstermin knapp wurde), aber auch das waren ja wieder nur die Innenstädte. Der eigene Wohnort? Da war doch eigentlich alles in Ordnung - oder? Eines Tages bekam er einen Anruf von einem langjährigen Mandanten, einem Hausverwalter aus der Altstadt, genauer gesagt aus dem ehemaligen "Studenten"-(jetzt "Türken"-)Viertel, der ihm kurz und trocken mitteilte, daß er künftig keine Mandate mehr von ihm erwarten könne. "Nanu, was ist denn los?" - "Es gibt Probleme, die man nicht mehr mit juristischen Mitteln lösen kann. Ganz abgesehen davon, daß die dämlichen Mietrichter meist eh zugunsten der Mieter entscheiden, bekomme ich doch selbst obsiegende Urteile kaum noch vollstreckt, und die Eigentümer sitzen mir im Nacken; einige geben mir persönlich die Schuld. Damit ist jetzt Schluß, und ich will Sie nicht mit rein ziehen. Machen Sie's gut." - "Machen Sie's besser." - "Worauf Sie sich verlassen können."
Eine Woche später hält Frau Dikigoros ihrem Mann den Lokalteil der Zeitung unter die Nase: "Schau mal, das Haus in der W...straß Nr... ist abgebrannt. War das nicht...?" - "Tatsächlich, das kann doch nicht wahr sein. Aber sowas macht der gute Robbi doch nicht?!" - "Dein guter Robbi macht sich vielleicht die Hände nicht persönlich schmutzig; aber bei den ständigen Kämpfen zwischen Türken, Kurden und Libanesen findet der leicht jemanden, der das für ihn erledigt; und die Eigentümer sind doch froh, wenn sie die Versicherungssumme bekommen. Da steht nichts von Ermittlungen wegen Brandstiftung oder Versicherungsbetrug; alles ein bedauerlicher Unfall..." - "Mensch, das ist doch keine 300 m vom Gericht entfernt; wenn die Wellen der Gewalt jetzt schon so nahe an uns heran schwappen..." Und nun wäscht ihm seine Frau mal gehörig den Kopf: Ja, wo lebst du denn eigentlich, wenn du das immer noch nicht bemerkt hast? Im Wolkenkuckucksheim? In den Radio- und Fernsehnachrichten?" - "Nein, im Gegensatz zu dir informiere ich mich auch aus dem Internet." - "Mach dich nicht lächerlich. Die Seiten, auf denen irgend etwas steht, was den Medien- und Meinungsmachern nicht in den Kram passen, verschwinden dort doch schneller als du 'ziep' sagen kannst. Du weißt doch gar nicht mehr, was hier wirklich los ist. Warum glaubt du denn, daß Plus und Schlecker im Abstand von 300 m Filialen in der Innenstadt und am Johanniskreuz haben?" - "Das habe ich mich auch schon manchmal gefragt. Vielleicht damit ich mir abends, wenn ich vom Training komme, noch eine Milch kaufen kann, ohne einen Umweg durch die Innenstadt machen zu müssen." - "Sei nicht albern. Du radelst da offenbar immer durch, ohne nach links und rechts zu gucken, sonst wüßtest du, daß man sich dort als Weißer kaum noch hin trauen kann." - "Ach was, manchmal gehe ich auch zu Fuß, und mich hat noch keiner von den Negern und Arabern dort belästigt." - "Ich weiß, wie du da manchmal zu Fuß gehst, wenn du Wurftraining machst, mit einem Speer über der Schulter und den langen Speerwerferspikes auf dem Rücken, fast 2 m groß und fast 2 Zentner schwer in einem alten Trainingsanzug. Da suchen die sich natürlich Opfer, die lukrativer und weniger gefährlich aussehen. Aber stell dir mal eine arme alte Hausfrau vor, die abends einkaufen gehen will - wann hast du in der dortigen Plus-Filiale zum letzten Mal eine von der Sorte gesehen?" - "Darauf achte ich nicht." - "Eben. Allein in Nordrhein-Westfalen sind im letzten Jahr 340.000 alte Menschen über 60 Opfer von Gewalttaten geworden." - "Ja, vor allem in den Alters- und Pflegeheimen." - "Papperlapapp, das knappe Dutzend, die da von übereifrigen Pflegern umgebracht worden sind, kommen in die Schlagzeilen, aber die alltägliche Gewalt wird doch unter den Teppich gekehrt, sonst wäre die Ziffer doppelt so hoch. Genauso wie die alltägliche Gewalt an den Schulen; die meisten Opfer haben Angst, eine Strafanzeige zu erstatten, die ja ohnehin sinn- und zwecklos wäre, da die meisten Täter noch nicht strafmündig sind. Nein, das sind ganz konkrete Raubüberfälle und Einbrüche, bei denen die Opfer zusammen geschlagen oder ermordet werden. Und wenn die Regierung nicht vor Jahr und Tag verboten hätte, die Statistiken weiter nach Auslänndern und Nicht-Ausländern aufzuschlüsseln würde heraus kommen, daß 90% der Täter Ausländer oder die so genannten "Deutschen mit Migrations-Hintergrund" sind - 15 Millionen von der Sorte haben wir inzwischen im Lande. Du jammerst über die 17 Millionen Ossi-Kostgänger, die wir uns 1990 eingefangen haben; aber dagegen sind die Peanuts. Und du faselst immer noch davon, daß die meisten Ausländer brave, anständige Leute seien. Aber das stimmt schon lange nicht mehr. Wo sind sie denn, deine braven Ausländer? Dein türkischer Gemüsehändler, der italienische Eismann, der jugoslawischen Zeitungskiosk, die griechische Hausmeisterin, die koreanische Krankenschwester..." - "Ja, ich weiß, und vergiß den persischen Copy-shop nicht. Was konnte der nette junge Mann denn dafür, daß inzwischen fast jeder Haushalt einen eigenen Billig-Kopierer hat? Von den paar Leuten, die einmal im Monat eine teure Farb-Kopie im DIN-A-1-Format brauchen, konnte er halt auf Dauer nicht leben. Und die anderen hatten auch irgendwelche guten Gründe, in ihre Heimat zurück zu kehren." - "Ja, das hatten sie wohl. Aber es sind keine von der Sorte nachgekommen, sondern ganz andere, von denen niemand mehr ordentlich arbeitet; die lungern nur herum, schmarotzen Sozialhilfe und bessern die höchstens mal durch einen kleinen Einbruch oder Raubüberfall auf. Und die werden immer mehr. Übrigens nicht nur bei uns; fahr doch mal..." (folgen Außenbezirke und Vororte diverser Städte in Deutschland und im nahen Ausland). - "Ich..." - "Du sitzt im Elfenbeinturm, auf deiner Insel der Seligen und merkst gar nicht, wie die Flut immer höherund höher um uns ansteigt. Warum habe ich wohl den Job in der Schule hin geworfen, obwohl der besser bezahlt war als mein jetziger? Du glaubst, weil ich nicht durchsetzungsfähig genug bin. Aber ich kenne genug Kolleginnen und Kollegen, die viel weniger zart besaitet sind, und trotzdem sind sie entweder in der Klapse gelandet, haben sich vorzeitig pensionieren lassen oder sind gegangen." - "Na, ein paar Lehrer sind ja wohl noch an der Schule geblieben..." - "Das sind die, die endgültig abgeschaltet haben und die Schüler machen lassen, was sie wollen, ohne den Ehrgeiz, ihnen noch irgend etwas beizubringen; das sind die schlimmsten." - "Aber wir wissen doch aus eigener Erfahrung, daß es auch Ausnahmen gibt." - "Ja, wer seine Kinder auf eine katholische Privatschule schickt, merkt natürlich nicht..." - "Wofür zahle ich denn Kirchensteuer? Das war doch der einzige Grund, weshalb ich aus dem Verein nie ausgetreten bin!" - "Ach, ich dachte, weil dir der alte Papst so sympathisch war?" - "Der alte, ja. Aber der neue ist doch mit Verlaub ein Ar... Der reist nach Istanbul, pilgert in die größte Moschee dort, wirft sich Richtung Mekka zu Boden, den Arsch nach oben und betet zu Allah... Damit ist er in den Augen der Muslime zum Islam konvertiert - weiß dieser Narr das eigentlich nicht? Erinnere mich daran, daß ich nächste Woche austrete, ich hab's satt." - "Bist du verrückt?" - "Nein, katholisch, und du wirst auch noch konv..." - "Den Satz wirst du dir künftig abschminken müssen." - "Oh ja... Na, das werde ich auch noch schaffen."
Die Schwarzen sind die schlimmsten. Gib zu, daß du keinen einzigen schwarzafrikanischen Migranten persönlich kennst." - "Aber du..." - "Ja, den Ex von Beate." (Beate ist eine Bekannte von Frau Dikigoros, die sie auf einer Buchmesse kennen gelernt hat, die gerade ein Buch über das Martyrium ihrer zehnjährigen Ehe mit einem Nigerianer schreibt. Sie hat ihr das Manuskript mitgegeben, und Dikigoros hat auch mal einen Blick hinein geworfen.) "Die dumme Gans ist doch selber schuld. Promovierte Germanistin und heiratet einen Analfabeten ausm Busch, bloß weil ihr der erste Mann davon gelaufen ist und der Neger jung ist und gut im Bett." - "Das ist doch nicht der Punkt." - "Sondern?" - "Der Kerl hat sie nur geheiratet, um eine Daueraufenthaltsberechtigung zu bekommen, und jetzt holt er scharenweise Verwandte nach, und die Stütze überweist er nach Nigeria, damit noch mehr nachkommen können. Keiner von denen hat, seit er hier ist, je einen Handschlag gearbeitet und auch nicht vor, das jemals zu tun. Du mokierst dich über die paar Liebeskasper, die Geld nach Thailand schicken, um die Eltern irgendwelcher Nutten zu alimentieren - das sind auch doch Peanuts! Hier verkommt alles; aber die Putzfrau meiner Eltern aus Kasachstan..." - "Wer hat deine Eltern gezwungen, sich eine kasachische Putzfrau zu nehmen?" - "Das ist keine Kasachin, sondern eine Volksdeutsche." - "Ha ha." - "Aber die russische Verwandtschaft verlangt halt, daß sie regelmäßig Geld schickt, also arbeitet sie schwarz als Putzfrau und schickt die Stütze nach Kasachstan. Dort bauen sie sich inzwischen goldene Paläste und Moscheen." - "Und deine Eltern sind mitschuldig." - "Ja, weil man sich deutsche Putzfrauen nicht mehr leisten kann." - "Doch, die könnten, die haben genug Pension. Aber sie wollen nicht, aus Geiz, und aus Faulheit, weil sie nicht mehr selber putzen wollen. Und hinterher beklagen sie sich, daß die Ausländer überhand nehmen. So hat es in den Amerika auch angefangen. Weil die Weißen nicht mehr selber in den Bergwerken, auf den Zuckerrohr-, Baumwoll- und Tabakplantagen arbeiten wollen, haben sie sich Negersklaven aus Afrika ins Land geholt, und jetzt beklagen sie sich..." - "Das kann man doch nicht vergleichen. Noch einmal: die Schwarzafrikaner bei uns hat niemand ins Land geholt, und die haben nie einen Handschlag gearbeitet. Oder kennst du auch nur ein einziges Gegenbeispiel? Du erzählst immer davon, wie die Amerikaner ihre Downtowns an die Schwarzen verloren haben und die Londoner und die Pariser ihre Vororte; aber du siehst nicht, daß wir auch kurz davor stehen! Die deutschen Frauen haben im Schnitt noch etwas über ein Kind, die der schwarzen Asylanten und sonstigen Immigranten fast zehn - alle auf unsere Kosten alimentiert. Da läßt sich doch leicht ausrechnen, wann wir in unserem eigenen Land zur Minderheit geworden sind; und da wir ja in so einer wunderbaren Demokratie leben, bedeutet das, daß die binnen zweier Generationen bei uns an die Macht kommen, und dann ist es aus mit dem viel gelobten Minoritätenschutz. Du hast doch gesehen, was aus Südafrika geworden ist. Als die Holländer ans Kap kamen, gab es dort noch keinen einzigen Bantuneger; die haben sie erst viel später als hungernde Flüchtlinge bei sich aufgenommen und durchgefüttert. Und was ist heute aus ihnen geworden? Eine entrechtete Minderheit unter schwarzer Herrschaft! Sollen wir auch so enden?"
Dikigoros beschließt, mal wieder Urlaub im eigenen Lande zu machen, und zwar nicht auf irgend einer Insel der Seligen am Meer oder im Gebirge, sondern dort, wo die Musik spielt: in den Städten. "Musik"?
(...)
Ach, liebe Leser, was waren das doch noch für unschuldig-harmlose Zeiten, als der Sachse Johann Gottfried Schnabel seinen utopischen Roman von der "Insel Felsenburg" schrieb, dessen letzter Band anno 1743 veröffentlicht wurde. Im selben Manuskript befindet sich ein Gedicht von anonymer Hand (wenn er es nicht selber war), das mit "Das verkehrte Teutschland" überschrieben ist, und dessen letzten beiden Strofen Euch Dikigoros nicht vorenthalten will:
"Nicht wahr? Der Klugheit Regul heißt:
Laß dir nicht allzu nahe kommen!
Zum wenigsten ein kluger Geist
Hat sie genau in acht genommen;
Ja, was nur Händ und Füße regt,
Was geht, was schwimmt, was Eier legt,
Hat seine Feinde gern vom Leibe.
In Teutschland ist es umgewandt:
Wir öffnen unserm Feind das Land,
Und leiden, daß er bei uns bleibe.
Wir könnten es zwar wohl verwehrn.
Allein es fehlt an vielen Dingen.
An was? Ihr Teutschen wollt ihr's hörn,
so will ich es zu Markte bringen:
In Teutschland fehlet vielerlei,
Jedoch hauptsächlich nur die Drei
Hab ich mir zu Gemüth gezogen:
Der Muth, bei dieser schweren Zeit,
Die Klugheit und die Einigkeit -
Das Geld ist ohnehin verflogen."
(Fortsetzungen folgen)